Os deseo un próspero año nuevo. Ich wünsche Euch/Ihnen ein frohes neues Jahr.
Kaum ist das neue Jahr angebrochen, schon geht es in Spanien mit den Festen weiter. Dieses Mal heißt es Fiesta de los Locos, das Fest der Verrückten, das heute allerdings nicht mehr gefeiert wird. Da das Fest auf den 1. Januar fiel, heißt es auch Fiesta de las Calendas (Fest der Kalenden), denn die Kalenden fallen immer auf den ersten Tag des Monats. An diesem Tag „revoltierte“ der Klerus und macht sich während der Liturgie zum Narren. Es handelte sich dabei allerdings um das sogenannte geistliche Spiel, einer Form, der europäischen mittelalterlichen Theaters. Dieses geistliche Drama, das auf Spanisch drama litúrgico heißt, war ursprünglich Bestandteil der christlichen Liturgie und breitete sich ab dem 10. Jahrhundert von Nordfrankreich über den ganzen Kontinent aus. Es diente seit dem Hochmittelalter zur Heilsverkündigung auf dramatische Art und Weise.
Bereits im 12. Jahrhundert gab es Versuche, diesen Brauch zu unterbinden, zunächst jedoch ohne Erfolg. Erst im 14. Jahrhundert, der Blütezeit des geistlichen Spiels, schaffte die Kirche es, diese Spiele aus der Kirche zu entfernen und auf nicht-kirchlichen Plätzen aufführen zu lassen. Mit dem Aufkommen der humanistischen Renaissance-Kultur zu Beginn des 16. Jahrhunderts, die wieder römische und griechische dramen in den Vordergrund stellte, erlebte das geistliche Spiel seinen Niedergang.
Seine Blüte hatte es in der spanischen Literatur allerdings noch vor sich, denn erst im Siglo de Oro (16. und 17. Jahrhundert) mit Autoren wie Lope de Vega, Tirso de Molina und Pedro Calderón de la Barca wurde es bekannt und beliebt. Seine wichtigste Form war das Auto sacramental, eine typische spanische des religiösen Theaters.
Heute wird in kirchlichen Kreisen der Beschneidung Jesu am 8. Tag nach seiner Geburt (Weihnachten) gedacht, weshalb der Tag auch vielerorts als Oktavtag bezeichnet und gleichzeitig auch Hochfest der Gottesmutter Maria gefeiert wird.
Bis morgen!